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Sujet: Le monde d'aujourd'hui un organisme sociopolitique


 

Les références : Rudolf Steiner Œuvres complètes ga 177 134-141 (1977) 13/10/1917

Original




Traducteur: FG Editeur: SITE

Die Gegenwart verstehen: dieser Satz ging ja wie ein roter Faden durch alles, was ich seit meiner Zurückkunft zu Ihnen gesprochen habe, hindurch. - Aber man muß geneigt sein, die Unbequemlichkeit auf sich zu nehmen, viel, viel Kraft aufzuwenden: Denkkraft, Empfindungskraft, experimentierende Willenskraft, um die Gegenwart zu verstehen; und man muß den Mut haben, wirklich zu brechen mit manchem, das hereinragt aus der alten Zeit. Denn im Grunde genommen arbeiten diejenigen Menschen, die man heute für die erleuchtetsten Menschen hält, vielfach mit lauter alten Begriffen, von denen sie nicht recht wissen, wie sie eigentlich anzuwenden sind.

Lassen Sie mich auch dafür ein Beispiel anführen: Sie konnten durch einige Zeit hindurch gewiß auch hier in der Schweiz überall ein Buch besprochen finden, und namentlich in den Schaufenstern prangen sehen, das gründlich Eindruck gemacht hat in der Gegenwart. Ich bespreche gern gerade solche Dinge, die nicht von feindlicher Seite, sondern die sogar von freundlicher Seite her kommen, damit man nicht glaubt, daß irgendwelches persönliche Verhalten dabei im Spiele ist. Der nordische Schriftsteller Kjellén, er war und ist ja unter den wenigen, die gerade meinen Schriften Interesse entgegengebracht haben, die sich wohlwollend ausgesprochen haben. Daher wird man es nicht als persönlich auffassen, wenn ich von dem Buche «Der Staat als Lebensform», das solch starken Eindruck gemacht hat, die Charakteristik gebe, die ich eben nach meiner Auffassung geben muß.

Dieses Buch ist so recht ein Beispiel für die verfehlten Begriffe der Gegenwart. Es ist in diesem Buch der Versuch gemacht, den Staat als einen Organismus aufzufassen.

Das ist eine jener Bestrebungen, die die Menschen der Gegenwart haben, wenn sie irgend etwas, was eigentlich geistig begriffen werden soll, mit den Vorstellungen der Gegenwart umfassen wollen. Und es ist gut, daß man Bezug nehmen kann auf einen geistreichen, sehr gelehrten, tiefgründigen Menschen, den man eigentlich nicht genug loben kann, wenn man den ganz verfehlten Gedanken, der seinem Buche zugrunde liegt, ins rechte Licht stellen will. Ja, in solche Widersprüche kommt man ja fortwährend. Aber das Leben ist eben voller Widersprüche. Man darf nicht nach abstrakter Widerspruchslosigkeit leben, wenn man das Leben erfassen will; man darf nicht gleich jeden für einen Dummkopf halten, den man bekämpfen will, sondern man kann auch jemanden, den man bekämpfen will, für einen sehr geistreichen, gründlichen Gelehrten halten, wie das in diesem Falle ist, von dem ich jetzt spreche.

Kjellén macht eigentlich etwas Ähnliches, wie vor Jahrzehnten schon der schwäbische - ich weiß nicht, soll ich sagen: schwäbische Gelehrte oder österreichische Minister, denn beides war er - Schäffle gemacht hat. Schäffle hat schon damals in umfassender Weise den Versuch gemacht, den Staat als einen Organismus aufzufassen und die einzelnen Menschen als die Zellen von diesem Organismus. Hermann Bahr, von dem ich Ihnen auch schon öfter gesprochen habe, hat damals eine Widerlegung des Schäffleschen Buches über die organische Wirksamkeit im Staate geschrieben. Als Schäffle dann ein Buch geschrieben hat über «Die Aussichtslosigkeit der Sozialdemokratie», schrieb Hermann Bahr eine Widerlegung dieses Buches und betitelte diese Widerlegung «Die Einsichtslosigkeit des Herrn Schäffle». Es ist ein geistreiches Büchelchen von Hermann Bahr. Hermann Bahr hat es neulich selber in einem Vortrag, den er gehalten hat, eine Ungezogenheit genannt. Nun, aber trotzdem bleibt es ein ganz geistreiches Jugendbüchelchen von Hermann Bahr, dieses Büchelchen «Die Einsichtslosigkeit des Herrn Schäffle».

Also Schäffle hat schon dazumal etwas Ähnliches gemacht wie Kjellén jetzt. Kjellén sucht es auch wiederum so darzustellen, als ob jeder Staat ein Organismus wäre, die einzelnen Menschen darinnen die Zellen. Man weiß ja allerlei über die Wirksamkeit der Zellen im Organismus, über die Gesetze, die im Organismus walten, und kann das so hübsch übertragen auf den Staat.

Mit solchen Vergleichen wirtschaftet man ja gern in den Gebieten, die man nicht geistig beherrschen kann. Nun, methodisch kann man alles mit allem vergleichen. Ich kann Ihnen ganz gut, wenn Sie wollen, eine kleine Wissenschaft aufbauen auf einem Vergleich zwischen einem Heuschreckenschwarm und einer Baßgeige. Man kann alles mit allem vergleichen in der Welt, und bei allen Vergleichen kann etwas herauskommen. Aber daß man einen Vergleich anstellen kann, das ist noch durchaus nicht irgendwie maßgebend dafür, daß man mit solchen Vergleichen in der Wirklichkeit lebt. Gerade wenn man Vergleiche anstellt, muß man einen eindringlichen Sinn für die Wirklichkeit haben, sonst wird der Vergleich niemals stimmen. Denn stellt man einen Vergleich an, so ist man sehr bald in dem Fall, in dem manche Menschen zu ihrem herben Schicksal in ihrer Jugend sind - verzeihen Sie -: man verliebt sich sogleich in seinen Vergleich. Vergleiche, die einem einfallen, oder die sogar auf der Straße liegen, wie der zwischen Staat und Organismus, die haben schon den Nachteil, daß man sich sogleich in die Sache verliebt. Aber dies Verlieben in einen solchen Vergleich, das hat eine Folge. Das hat die Folge, daß man blind wird gegen alles das, was gegen die Sache spricht, die man dann aus dem Vergleich heraus vorbringt.

So muß ich sagen: Als ich das Buch von Kjellén gelesen hatte, war mir schon aufgefallen vom Gesichtspunkte eines wirklichkeitsgemäßen Denkens aus, daß dieses Buch just jetzt im Kriege geschrieben ist. Denn dieses Buch schreiben vom Staat als Organismus, das kam mir schon ganz als unwirklichkeitsgemäß vor. Schließlich, wer ein bißchen Umschau hält, der weiß ja - wenn das auch manchmal mit den Worten nicht stimmt -, Kriege werden doch so geführt, daß von den Staaten, wenn sie so zusammenstoßen, entweder das eine Stück hierher oder dorthin kommt, daß man von Staaten Stücke abschneidet und dahin oder dorthin bringt. Es kommt ja doch, wenigstens bei sehr vielen Menschen, auf solche Dinge im Krieg an.

Ja, vergleicht man nun die Staaten mit Organismen, so müßte man mindestens auch den Vergleich dahin ausdehnen, daß man dann von dem Organismus auch immer Stücke abschneiden und dem Nachbarorganismus zuteilen könnte. Aber solche Dinge, die man merken müßte, die merkt man nicht, wenn man sich in seinen Vergleich verliebt hat.

Man könnte noch vieles andere anführen. Ich könnte Ihnen vieles anführen für einen solchen Vergleich, was Sie wahrscheinlich in die lustigste Stimmung versetzen würde, die Sie dann dazu veranlassen würde, recht herzlich zu lachen und den betreffenden Mann durchaus nicht für so geistreich zu halten, wie ich ihn selber halte. Ich halte ihn wirklich für sehr geistreich und sehr tiefgründig.

Woher kommt denn so etwas, daß einer nun gelehrt, geistvoll sein kann, und doch auf einem ganz verfehlten Vergleich ein ganzes System aufbauen kann? Ja, sehen Sie, das kommt davon her, daß der Vergleich, den Kjellén macht, ein richtiger Vergleich ist. Nun werden Sie sagen, jetzt wissen Sie schon gar nicht mehr, was Sie anfangen sollen mit dem, was ich Ihnen sage: erst erkläre ich Ihnen, daß der Vergleich ein total verfehlter ist, und nun erkläre ich Ihnen, daß der Vergleich ein richtiger ist. Nun, wenn ich sage, daß der Vergleich ein richtiger ist, so meine ich, der Vergleich kann durchaus gemacht werden; nur handelt es sich darum, womit man vergleicht. Wenn man vergleicht, handelt es sich ja immer um zwei Dinge, wie im Falle Kjellén: Staat und Organismus. Eine Sache muß ja immer stimmen für sich. Der Staat auf der einen Seite ist da, der Organismus auf der andern Seite ist da. Beides kann ja nicht falsch sein; nur das Zusammenbringen ist falsch. Es handelt sich nämlich darum, daß man wirklich dasjenige, was auf der Erde geschieht, schon mit einem Organismus vergleichen kann. Man kann das politische Geschehen auf der Erde mit einem Organismus vergleichen; nur darf man den Staat nicht mit einem Organismus vergleichen. Vergleicht man den Staat mit dem Organismus, so sind die einzelnen Menschen Zellen. Das ist einfach Unsinn, denn da kommt man auf gar nichts. Aber man kann das politische, soziale Leben der Erde mit einem Organismus vergleichen, nur muß man dann die ganze Erde mit einem Organismus vergleichen. Sobald man die ganze Erde, das heißt, das Menschengeschehen über die ganze Erde hin mit dem Organismus vergleicht, und die einzelnen Staaten - nicht die Menschen, sondern die einzelnen Staaten - mit verschieden geformten Zellen, dann ist der Vergleich richtig, dann ist es ein gültiger Vergleich.

Wenn Sie diesen Vergleich zugrunde legen und nun das gegenseitige Verhältnis der Staaten selber ins Auge fassen, so bekommen Sie schon etwas, was sich so ähnlich verhält wie die Zellen der verschiedenen Systeme im Organismus. Also es kommt darauf an, wenn man einen Vergleich wählt, daß man diesen Vergleich auf das Richtige anwendet. Der Fehler bei Kjellén besteht darin - und auch bei Schäffle hat er darin bestanden -, daß der einzelne Staat, der nur mit einer Zelle, mit einer ausgewachsenen Zelle verglichen werden kann, mit dem ganzen Organismus verglichen wird, während das Leben über die ganze Erde hin mit einem Organismus zu vergleichen ist. Dann kommt man an das Fruchtbare dieses Vergleiches. Nicht wahr, Zellen, die so aneinander vorbeiwandern wie die Menschen im Staat, das gibt es nicht im Organismus. Zellen stoßen aneinander, grenzen aneinander. So ist es mit den einzelnen Staaten, die Zellen sind im Gesamtorganismus des Lebens der Erde.

Sie vermissen vielleicht etwas in der Auseinandersetzung, die ich jetzt gegeben habe. Wenn in einer gewissen berechtigten Weise - denn solch eine Sache ist auch berechtigt - Ihr philiströs-pedantischer Sinn sich in Ihrem Herzen regt, während ich hier spreche, so werden Sie sagen: Ich müßte Ihnen doch beweisen, daß man das Leben der ganzen Erde mit dem Organismus vergleichen muß und den einzelnen Staat mit der Zelle. - Nun, der Beweis liegt in der Anschauung, der Beweis liegt in der Durchführung des Gedankens, der Beweis liegt nicht in den abstrakten Erwägungen, die man gewöhnlich anstellen kann, sondern darin, daß Sie nun den Gedanken durchführen. Führen Sie ihn im Kjellénschen Sinne durch, dann werden Sie überall finden: Er läßt sich nicht durchführen. Sie müssen sich mit den Hörnern stoßen. Sie müssen zum Bock werden, sonst können Sie ihn nicht durchführen. Führen Sie aber den Gedanken für das Leben der ganzen Erde durch, dann taugt der Begriff, dann kommen Sie zu ganz fruchtbaren Einsichten, dann wird Ihnen das ein sehr gutes regulatives Prinzip sein. Sie werden sehr vieles verstehen, und Sie werden noch mehr verstehen, als was ich jetzt schon angedeutet habe.

Die Menschen sind heute einmal Abstraktlinge, und man möchte sagen: Von einem Dutzend wird man bei dreizehn - ja, das geht nicht, aber bei den wirklichen Verhältnissen würde es heute schon fast stimmen -, von einem Dutzend wird man bei dreizehn finden, daß sie in einem solchen Falle, wo also Kjellén den einzelnen Staat mit einem Organismus vergleicht und hier ihm entgegengehalten wird: Das politische, soziale Leben über die ganze Erde hin, das ist in Wahrheit mit einem Organismus zu vergleichen -, daß diese dreizehn von dem Dutzend heute der Ansicht sein werden, dieser Vergleich müsse nun durch alle Zeiten hindurch gelten. Denn stellt heute einer eine Staatstheorie auf, so muß diese Staatstheorie für die Gegenwart gelten, für die Römer, sogar für die Ägypter, Babylonier; denn Staat ist Staat. Man geht heute von den Begriffen aus, nicht von der Wirklichkeit.

Aber so ist es nicht, so ist es wirklich nicht. Die Menschheit macht auch da eine Entwickelung durch. Und was ich jetzt über die Gültigkeit des Vergleiches gesagt habe, gilt eigentlich nur für die Zeit seit dem 16. Jahrhundert, denn vor dem 16. Jahrhundert war ja die Erde kein politisch zusammenhängendes Ganzes; das heißt, seit jener Zeit hat sie sich erst als ein zusammenhängendes politisches Ganzes ausgebildet. Amerika, die westliche Halbkugel, war ja gar nicht da für ein politisches Leben, das in sich zusammenhängend gewesen wäre. Und so bekommen Sie gleich, indem Sie diesen Vergleich in der richtigen Weise anstellen, auch einen Hinblick auf jenen bedeutungsvollen Einschnitt, der da ist zwischen dem neueren Leben und dem alten Leben. Kommt man mit wirklichkeitsgemäßen Einsichten, dann sind diese Einsichten immer fruchtbar, während die nicht wirklichkeitsgemäßen Begriffe steril und unfruchtbar sind. Jede wirklichkeitsgemäße Einsicht führt einen eben weiter. Man erfährt noch mehr durch sie, als sie selbst enthält; sie trägt einen durch die Wirklichkeit. Das ist das Wichtige, das muß man durchaus ins Auge fassen. Denn abstrakte Begriffe, die sind so, daß wir sie fassen; draußen ist die Wirklichkeit, die kümmert sich aber gar nicht um diesen abstrakten Begriff. Faßt man einen wirklichkeitsgemäßen Begriff, so hat man in dem Begriff drinnen das ganze innere rege Leben, das draußen auch ist, das draußen die Wirklichkeit durchwurlt und durchwirlt. Das ist den Leuten unbequem in der Gegenwart. Sie möchten möglichst farblose, ruhige Begriffe haben. Sie fürchten, den Drehkater zu bekommen, wenn ihre Begriffe innerliches Leben haben.

Aber diese innerlich leblosen Begriffe haben den Nachteil, daß die Wirklichkeit ringsherum vor uns ablaufen kann, ohne daß man eigentlich das Wesentlichste an dieser Wirklichkeit sieht. Die Wirklichkeit ist nämlich auch voller Begriffe, auch voller Ideen. Das ist wahr, was ich vor einigen Tagen hier gesagt habe: daß draußen das elementarische Leben fließt und dieses elementarische Leben von Begriffen, von Vorstellungen durchsetzt ist - das ist wahr. Aber die abstrakten Begriffe sind bloß Begriffsleichen, habe ich gesagt. Und dann kann es vorkommen, wenn man bloß Begriffsleichen liebt, daß man in diesen Begriffsleichen redet und denkt, und die Wirklichkeit zieht ganz andere Schlußfolgerungen; ganz andere Geschehnisse läßt sie ablaufen als diejenigen, in die unsere Begriffe hineinkommen können.

Seit drei Jahren stehen wir in furchtbaren Ereignissen, die jeden Menschen viel lehren könnten; nur muß man sie nicht schlafend, sondern wachend verfolgen. Es ist eigentlich bewundernswert im negativen Sinne, wie viele Menschen gegenüber diesen furchtbaren Ereignissen der Gegenwart noch immer schlafen, noch immer nicht dazu gekommen sind, sich einmal zu überlegen, daß Ereignisse, die noch nie da waren in der Weltenentwickelung der Menschen, auch fordern, daß man zu neuen Begriffen kommt, die auch noch nie dagewesen sind. Die Wirklichkeit urteilt da anders. Lassen Sie mich, ich möchte sagen, symbolisch das noch genauer ausdrücken, was ich eigentlich meine. Man kann schon sagen: Einige Leute haben sich ja schon seit Jahren Begriffe gemacht davon, daß dieser Krieg kommen werde. Im allgemeinen kann man sagen, daß mit Ausnahme gewisser Kreise der anglo-amerikanischen Bevölkerung die Welt von diesem Kriege überrascht worden ist in gewissem Sinne. Aber immerhin, einzelne Leute haben sich Vorstellungen gemacht, daß der Krieg kommen werde, allerdings manchmal ganz merkwürdige Vorstellungen. Eine Vorstellung namentlich konnte man immer wieder und wiederum finden, eine Vorstellung, welche von tiefgründigen - ich meine das wirklich nicht ironisch, ich spreche in vollem Ernst - Nationalökonomen, Nationalpolitikern ausgegangen ist, welche auf einer sorgfältigen Abstraktion aus diesen oder jenen Vorgängen beruhte.

Die Leute haben viel wissenschaftlich gearbeitet, kombiniert, abstrahiert, allerlei Synthesen gemacht und sind dann dazu gekommen, eine Vorstellung auszubilden, die man wirklich lange Zeit hindurch, auch noch beim Ausbruch des Krieges - da ist sie besonders viel wiederholt worden -, vielfach getroffen hat: die Vorstellung, daß nach den gegenwärtigen Weltverhältnissen, nach den wirtschaftlichen, den kommerziellen Zusammenhängen dieser Krieg unmöglich länger als vier bis sechs Monate dauern kann. Es war streng bewiesen, eine streng bewiesene Wahrheit. Und es sind wahrhaftig nicht dumme Gründe, die man angewendet hat, es waren ganz gescheite Gründe.

Ja, aber die Wirklichkeit nun, wie verhält sie sich denn zu all dem Gründengewebe, das da die gescheiten Nationalökonomen zusammengestellt haben? Wie verhält sich die Wirklichkeit? Nun, Sie sehen es ja, wie sich die Wirklichkeit verhält! Um was handelt es sich aber dann, wenn die Sache so steht? Es handelt sich darum, daß man aus einer solchen Sache auch die Konsequenzen ziehe, die wirklichen Konsequenzen ziehe. Dann wird dieser Krieg eine Lehre, wenn man die Konsequenzen zieht. Was kann die einzige Konsequenz nur sein von dem, was ich symbolisch angedeutet habe? Denn ich habe ja nur einen krassen Fall angeführt, ich könnte Ihnen ja zahlreiche andere, ähnliche Ansichten anführen, die ebenso Schiffbruch erlitten haben - um es glimpflich auszudrücken - durch die Wirklichkeit der Ereignisse der letzten drei Jahre. Was kann die einzige wirkliche Konsequenz sein? Die, daß man alles das, woraus man solche Folgerungen gezogen hat, über Bord wirft, daß man sich sagt: Wir haben also in einer nicht wirklichkeitsgemäßen Weise gedacht, wir haben ein Denksystem entwickelt und dieses abstrakte, unwirklichkeitsgemäße System selber in die Wirklichkeit einfließen lassen, so daß die Wirklichkeit unwahr geworden ist: also brechen mit den Voraussetzungen selbst zunächst, die zugrunde gelegen haben solch einer angeblichen Erkenntnis, die eben die Wirklichkeit vernichtet!

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